Im Schwitzkasten
Pangani, 18.1.2005

Der ueberschwenglich angepriesene Full Luxury Bus inklusive Videomonitor entpuppt sich mal wieder als das uebliche afrikanische Klappergestell: ein ausrangierter Volvo oder Isuzu, der irgendwo ausserhalb Afrikas gerade noch vor der Schrottpresse geretten werden konnte. Die Sitze sind mit Plastikfolie ueberzogen, so dass man waehrend der sechs Stunden dauernden Fahrt durch klammes subtropisches Klima auch ordendlich ins Schwitzen kommt. Kurz vor der Abfahrt kriegt Niels ein Kind. Der Busfahrer drueckt ihm ein anderthalbjaehriges Maedchen auf den Schoss, dass bei seiner Mutter keinen Platz mehr gefunden hat, weil da schon seine dreijaehrige Schwester sitzt. Mit diesem zusaetzlichen Schwitzkissen im Arm heizen wir mit halsbrecherischen 120 Sachen ueber die Landstrasse von Arusha nach Tanga an die Kueste. Waehrend der gesamten Fahrt geben die beiden Krollenloeckchen auf den Schoessen keinen einzigen Mucks von sich, kein Weinen, kein Gequengel, nichts. Wie kann das sein, frage ich mich. Sind sie wirklich so grundzufrieden? Oder sind sie vielleicht bereits von kleinauf durch das Getragenwerden im Haengetuch auf dem Ruecken der Mutter, zur Bewegungslosigkeit verdammt, auf Ausharren konditioniert? Wenn ich mich in den Reihen der Erwachsenen umschaue, scheint mir Letzteres gar nicht so unwahrscheinlich. Was werden diese beiden Maedchen in zwanzig Jahren wohl machen? Haben sie ueberhaupt ueberlebt, haben sie Aids, wie so viele Afrikanerinnen? Wo werden sie leben, in welchem Land? Was ist die afrikanische Zukunft? In Tanga angekommen wartet dann bereits der Bus nach Pangani. Gleiches Modell, nur dreimal so voll. Es wird gestanden, voll bis zum letzten Quadratzentimeter. Wir werden reingeschoben und aufgefordert, weiter nach hinten durchzugehen. Aber wohin denn, es ist doch alles schon brechend voll? Das haelt den Busfahrer allerdings nicht davon ab, noch zusaetzlich jeden Wartenden am Strassenrand mitzunehmen, der Bus platzt aus allen Naehten. Dann und wann huscht mal etwas warmer Fahrtwind durch die geoeffneten Fenster, es ist bruellend heiss. Jeder schwitzt aus allen, ihm zur Verfuegung stehenden Poren. Meine Nase zu tief in der strengen Achselhoehle des Haltsuchenden neben mir, hoffe ich instaendig bei jedem Halten, dass diesmal doch bitte jemand aus- anstatt einsteigen moege. Auf den klitschnassen Gesichtern neben, um und an mir sehe ich wachsende Ratlosigkeit. Auf den Platz- und Frischluftmangel hingewiesen, antwortet der Busfahrer bloss: " I know, but what can we do about it?" Ja, das ist eine gute Frage! Afrika, was meinst Du dazu? nach Diktat verreist -dwo

 

afrikanische krankheit
arusha, 17.1.2005

viele loewen, elefanten, gnus, zebras und sogar zwei nashoerner liegen hinter uns. ja, serengeti und der ngorongoro-krater waren grandios. aber nur die natur. was wir in den letzten paar tagen an trostlosem miterlebt haben, werden wir euch in den naechsten tagen genau schildern. das afrikanische fieber waechst sich im moment zu einer ernst zu nehmenden krankheit aus. morgen brechen wir auf in richtung sansibar, von dort dann mehr. wir fuehlen uns im moment echt ruhebeduerftig.

 

Die Hure Arusha
17.1.2005

Stolz haelt sie ihre Nase in den Wind vom benachbarten Mount Meru. Arusha ist sich ihrer Wichtigkeit fuer Tansania allzu deutlich bewusst, hier starten alle Safaris in die Serengeti und Touren zum Kilimanjaro. Geradezu hochmuetig kommt sie daherstolziert und gibt sich selbstsicher auf dem grossen Tourismusparkett. Doch schaut man ihr unter den Rock, wird einem schlecht. Marodes Gekroese, zerfressene Innereien, es stinkt erbaermlich. In ihrem offenen Unterleib haben sie sich eingenistet, die Kanalratten und Scheisshausfliegen. Auf den Strassen ist man nach Einbruch der Dunkelheit ihr gefundenes Fressen, sogar Einheimische bevorzugen selbst fuer die kuerzesten Strecken ein Taxi. Keiner vertraut keinem, jeder bezichtigt den Naechsten der eigenen Hinterhaeltigkeit. Der Charme dieser Stadt ist laengst auf der Strecke geblieben, Korruption und Kriminalitaet regieren den Alltag. Eines sollte die rotznasige kleine Cousine Nairobis allerdings noch lernen: wenn man bei den Grossen mitspielen will, muss man ihre Regeln beherrschen. Und wenn man mogelt, dann bitte so, dass es keiner merkt. Verwundert denke ich an Belinda und Jens, die hier demnaechst ein halbes Jahr verbringen wollen. Sie sollten gezinkte Karten und mindestens ein Pokerface im Gepaeck haben, toitoitoi. nach Diktat verreist -dwo

 

cluedo in arusha
17.1.2005

shit happens, und heute hat es uns erwischt. 200 dollar bargeld, die restlichen reiseschecks und mein handy sind perdu. gestohlen aus dem zimmer unseres ach so ehrenwerten hotels "spices & herbs" in arusha. kein aufgebrochenes tuerschloss, keine eingeschlagene fensterscheibe. der dieb kam mit dem schluessel, waehrend wir im ort unseren rueckflug von kapstadt nach hamburg organisierten. wir liegen im bett und koennen doch nicht einschlafen. wer koennte es gewesen sein? alle sind verdaechtig. war es die frau an der rezeption, die schwoert, den ganzen nachmittag bei den schluesseln gewesen zu sein, die in einem koerbchen an der bar liegen? ihre nonchalance, mit der sie unsere entdeckung aufnimmt, macht sie verdaechtig. war es die schuechterne putzfrau, der wir idiotischerweise gesagt hatten, sie moege heute bitte nicht putzen, weil wir nach der safari unseren kram im zimmer verstreut haetten? ihre schuechternheit macht sie verdaechtig. koennte ja gespielt sein. war es der hotelmanager, der uns allen ernstes erzaehlt, er habe den gast aus zimmer 2 verdaechtigt und vorsorglich schon mal dessen gepaeck durchsucht, aber da seien unsere sachen nicht drin gewesen? wenn das nicht verdaechtig ist. oder war es die hotelbesitzerin selbst, die unsere geschichte am abend mit augen, kalt wie stein, anhoert? sie gehoert zur upper class von arusha, spaetestens seit sie das essen fuer das grosse bill-clinton-dinner vor einigen jahren hier in der stadt organisiert hat. auch sie ist verdaechtig: kurz bevor nachmittags die polizei kommt, rauscht sie im jeep heran, eilt an die rezeption, um eine grosse tasche zu holen, und braust wieder davon, ohne uns, die opfer und ihre gaeste, eines blickes zu wuerdigen. erst letzte woche ist ein angesehener geschaeftsmann aus arusha als kopf einer grossen, hier ansaessigen gang verhaftet worden. vielleicht war es aber auch der ewig laechelnde und leicht unterbelichtete kellner, in dessen zimmer unser gepaeck waehrend der safari "in sicherheit" gewesen sein soll. zeit genug hatte er ja, um sich an den vorhaengeschloessern unserer rucksaecke zu ueben. verdaechtig, einfach verdaechtig. aber es ist wie frueher, als wir als kinder "cluedo" gespielt haben. ich hab's nie geschafft, den taeter zu ueberfuehren. gewonnen haben hier immer die anderen. -nbo

 

darwin im krater
ngorongoro, 16.1.2005

das "survival of the fittest" ist die wohl wichtigste wissenschaftliche entdeckung des 19. jahrhunderts und wird uns schon in der schule als das grundprinzip allen lebens eingetrichtert. fressen und gefressen werden. so richtig vorstellen kann man sich das als europaeer aber nicht, der raubtiere nur aus dem zoo kennt. und so abstrakt macht es sich dann gut in all dem wirtschaftspolitischen gequatsche der gegenwart. wenn es einen ort auf der welt gibt, wo einem die trostlosigkeit und brutalitaet dieses prinzips klar wird, ist es der ngorongoro-krater in nordwesttansania. tausende von tieren leben auf dem fast baumlosen boden dieser riesigen, millionen jahre alten caldera, die einen durchmesser von bestimmt zehn kilometern hat. pflanzenfresser, fleischfresser, ob mit hoernern oder ohne hoerner, mit reisszaehnen oder nur mit kauleisten - fuer kein tier gibt es hier eine moeglichkeit, um dem tod ein schnippchen zu schlagen. zebras stehen seite an seite, mit den koepfen in entgegengesetzte richtungen, um die kraterebene ganz im blick zu haben. gazellen stapfen hypernervoes durchs gras, durch das der tod schleichen kann. die ganze existenz besteht nur aus fressen und auf der hut sein. kein blick in die phantastischen wolkenformation ueber dem kraterrand, kein innehalten ueber die schoenheit dieser landschaft, nur ein stumpfes sein bis zum exitus, der schon heute nacht, vielleicht auch erst morgen mittag in der prallen sonne kommen kann. der kraterrand pfercht alle zusammen zu einer gemeinschaft, aus der es kein entkommen gibt. in der es keinen fortschritt gibt, weil alle energie ins fressen und nicht-gefressen-werden fliesst. ich hatte zwar noch nie etwas fuer sozialdarwinistische argumente uebrig. aber erst hier im krater wird mir klar, wie primitiv die zeitgenossen sind, die im "survival of the fittest" irgendeine inspiration fuer die probleme des menschlichen zusammenlebens sehen. soll darwin im krater bleiben, in der zivilisation hat er nichts zu suchen. -nbo

 

zwischen komoedie und farce - ein geschaeft mit wilden tieren
serengeti, 14./15.1.2005

wer in arusha ankommt, will wilde tiere sehen. alle dort wissen das. serengeti und ngorongoro-krater sind das kapital der zweitgroessten stadt in tansania. nirgendwo auf der welt muss man so wenig tun, um die wahrzeichen afrikas zu praesentieren. das einzige problem ist: wie bekommt man die touristen in seinen wagen, wenn sich 200 safari-agenturen um sie balgen? erste moeglichkeit: versprich ihnen alles. zweite moeglichkeit: verpack die tour in eine tolle huelle. die zweite klasse der safaris schlaeft in einem campingzelt, die erste in einem luxuszelt mit bettgestell oder gar in einer klimatisierten lodge. das ist aber auch der einzige nennenswerte unterschied, obwohl die erste klasse das zwei- bis vierfache bezahlt.. als wir an der olduvai-schlucht (wo die leakeys in den 30ern einige urmenschenschaedel entdeckten) mittagspause machen, tummeln sich gut und gerne 15 safarigruppen an derselben picknickhuette. masauda, unser koch, gibt uns unsere lunchpakete. huehnchen, obst, einen muffin, ein saftpaeckchen, brot, all das ist in einer tupperbox eingepackt. dabei macht er ein gesicht wie ein gepruegelter hund. seit wir losgefahren sind, fragen wir uns, ob er eine lachmuskellaehmung a la silvester stallone oder einen todesfall in der familie hat. aber sein handwerk versteht er, das essen ist gut. eine safarigruppe der ersten klasse gesellt sich zu uns. jeder hat eine schicke pappbox mit dem logo der safari-agentur in der hand. das macht mich neugierig. vorsichtig lunze ich den khakigekleideten ueber die schulter. ueberraschung! in pappbox ist exakt dasselbe drin wie in unserer tupperbox. immerhin wird dazu eine flasche rotwein rumgereicht. dann schau ich mir all die wagen auf dem parkplatz an. fast alle sind toyota landcruiser. einige ganz teure agenturen wie abercrombie & kent packen ihre kunden in schlichte minibusse. als wir spaeter am parkeingang der serengeti ankommen, tuermen sich bereits die markenlunchboxen der ersten klasse zu muellhaufen. da lob ich mir die budget-tupperbox. dann brausen wir alle in unseren wagen durch die weite grasebene richtung camp oder lodge. am naechsten morgen treffen wir uns alle wieder, denn es gibt in der serengeti keine wege erster oder zweite klasse. irgendjemand hat leoparden in einem baum gesichtet, und in windeseile spricht sich die neuigkeit zwischen den fahrern herum (unser entpuppt sich als besonders blind, er muss immer anderswo nachfragen). als wir am leopardenbaum ankommen, sind wir der fuenfte jeep, zehn minuten spaeter draengeln sich dort 23 wagen, um die meisterjaeger der nacht zu sehen. artikel 1 der serengeti: vor dem leoparden sind alle touristen gleich. es gibt keine erste reihe. so wiederholt sich das spiel tag fuer tag. wo loewen und andere raubtiere sind, bildet sich im nu ein jeepauflauf, den man kilometerweit sehen kann. nach einiger zeit erkennt man die gesichert wieder, die aus den dachluken der wagen herausschauen. ein abenteuer entgeht der ersten klasse allerdings: die naechtliche geraeuschkulisse rund ums zelt. mitten in der nacht weckt dich ein grunzen, ein grasrupfen, ein schnaufen, so klar, dass es nur wenige meter neben deinem kopfkissen sein kann. dann sind die bueffel, elefanten und nilpferde ins camp gekommen und grasen zwischen den zelten. zartbesaitete machen den rest der nacht kein auge mehr zu. andere drehen sich zufrieden im schlafsack um, weil sie fuer augenblicke teil der wildnis geworden sind, fernab der behueteten westlichen zivilisation. kein grund zur panik, denn wenn es etwas gibt, worum sich die tiere der serengeti einen dreck scheren, dann sind es diese seltsam riechenden touristen. -nbo

 

Strassenstrich Serengeti
13./14.1.2005

Die Kindheit des Masaijungen endet mit der Initiation. Er wird beschnitten und dieser schmerzhafte Eingriff mit weisser Gesichtsbemalung und schwarzer Kleidung dokumentiert. Dann darf er sich drei Monate nicht waschen, bevor er, wie seine maennlichen Stammeskollegen, seinen Koerper mit rotem Schurz und Schultertuch bedeckt. Die Frauen tragen blau. Der Dorfaelteste weist dem dekorierten Masaijungen einen Platz an der Strasse zu, wo er sich von nun an fuer vorbeifahrende Touristen in Pose zu werfen hat. Ein Stueckchen weiter hat ein aelterer Kollege Sitzdienst, er hat es besser getroffen als der neben ihm Stehende, der heute Speerschicht schieben muss. In unbequemer Haltung verrengt er seine Arme, um damit auf den Schultern seinen Speer zu balancieren. Der Gartenmasai verharrt dagegen in der Hocke und streichelt den Boden. Und wenn ein Tourist auf die Idee kommen sollte, von diesem zugegebenermassen sehr huebschen Motiv etwa ein Foto schiessen zu wollen, wird er mit fuenf Dollar zu Kasse gebeten. Mich beschleicht das Gefuehl, in ein riesiges Kostuemspektakel geraten zu sein. Ausverkauf der Traditionen, Hauptsache die Knete stimmt. Der Westen hat mit seinen Touristenstroemen bereits Einzug gehalten in diesen so urspruenglich scheinenden Winkel der Welt. Warum sonst stehen die Doerfer der Masai, ein Nomadenvolk, seit Jahren an den selben Stellen neben der Hauptroute vom Ngorongoro Krater in die Serengeti? Vor neurigen Blicken abgeschottet durch einen Bretterzaun. Zahlt man hingegen dreissig Dollar Eintritt, wird einem Einlass gewaehrt. Ein teures Open-air Museum, dem ich mich verweigere. Kommt der Deko-Masai dann von seiner Strassenschicht nach Hause, wirft er wahrscheinlich erstmal seine laestige Arbeitsklamotte ab, schmeisst sich in T-Shirt und Boxershorts und holt sich ein eisgekuehltes Bier aus dem Keller seiner Hightech-Huette. Dann setzt er sich vor seinen Rechner um per email mit seinem Kollegen im Kaokoveld in Namibia zu kommunizieren, wo er seine naechste Saison zu absolvieren hat. Einzig die Tiere in der Serengeti scheinen kein Interesse daran zu haben, mit einem Ticket per Flieger nach Uebersee verfrachtet zu werden. Sie sind nicht kaueflich, entweder stehen sie im richtigen Moment oder eben nicht. Ob Dollar oder Euro, sie machen keinen Unterschied, Touristen schmecken alle gleich. nach Diktat verreist -dwo

 

ab in die serengeti!
arusha, 13.1.2005

kaum sind wir in tansania angekommen, da melden wir uns schon wieder ab. wir gehen tiere gucken, die big 5, im ngorongo-krater und in der serengeti. das ist ein absolutes muss, wenn man hier unten ist. am sonntag, 16.1., sind wir wieder in arusha. dann berichten wir euch, ob die safariromantik noch existiert oder alles ein gut organisiertes business ist.

 

ein paar tips zu kenia...
11.1.2005

...endlich! da wir uns nur von nord nach sued durch kenia bewegt haben, koennen wir zur kueste nichts sagen. ALLGEMEIN der grenzuebertritt zwischen aethiopien und kenia ist entspannt, das kenianische visum gibt es fuer 40 euro an der grenze. TRANSPORT in nordkenia gibt es strecken, auf denen keine oeffentlichen busse verkehren. die situation zwischen moyale/grenze und isiolo hat sich aber so weit entspannt, dass man nicht mehr im bewaffneten konvoi fahren muss. auf der strecke moyale - nairobi gibt es wieder linienbusse. TOUREN es gibt hunderte von tour-operatorn in nairobi. lasst euch nichts aufschwatzen: im masai mara park gibt es erst ab august wirklich viele tiere zu sehen, wenn die tierwanderung aus der serengeti (ein kreislauf) hier ankommt. am jahresanfang ist eine tour im masai mara park quatsch. absolut empfehlenswert ist der 10-taegige "turkana truck" von gametrackers (von nairobi zum turkanasee und durchs rift valley nach nairobi zurueck, route: www.gametrackersafaris.com/tourdetails.
php?id=2&tk=32&ti=26, +254-20-222703
, info@gametrackersafaris.com). kosten: 550 dollar fuer die tour plus 110 dollar eintrittsgelder fuer nationalparks, pro nase natuerlich - aber das ist das geld wert. wer von aethiopien kommt, kann am dritten tourtag in marsabit dazu stossen. wir haben dafuer einen tourpreis von 460 dollar ausgehandelt, plus 57 dollar fuer die parks (mt. kenya und samburu fallen weg, die werden an den ersten beiden tagen angesteuert). alternativ dazu kann man in marsabit auch eine dreitaegige turkanasee-tour auf kamelen bei duba kalicha & sons buchen, fuer 170 dollar. im preis eingeschlossen sind hinfahrt, essen, guide, guard, die kosten fuer die kamele. die rueckfahrt muss separat organisiert/bezahlt werden (zwischen turkanasee und marsabit gibt es keinen busverkehr). ist aber auf jeden fall eine gute alternative, wenn man nicht so eine grosse und damit teure tour wie die von gametrackers machen will. UEBERNACHTEN moyale: alles ganz traurig, was hier geboten wird. augen zu und durch, im wahrsten sinne des wortes. lauft rum und checkt die zimmer, es gibt genug moeglichkeiten, und es ist ja auch nur fuer eine nacht. - marsabit: wir haben im jey jey center gewohnt, das "beste" hotel am platz, nein, so schlecht ist es nicht, die leute, die den laden schmeissen, sind nur etwas lahm und man darf in dem grossen, freundlichen innenhof leider kein bier trinken. telefon: +255-(0)183-2296. DZ mit bad kostet 400 shilling (ca 4 euro). die andere moeglichkeit ist das mt. kenya hotel direkt am zentralen kreisel, wo auch die tankstelle ist. dort steigen auch manche traveller ab (so viele kommen allerdings nicht durch den ort). - nairobi: wir haben im "terminal hotel" (moktar daddah st., telefon +255-20-228817, DZ mit bad 1300 shilling, ca. 13 euro) im zentrum geschlafen, ist OK, aber etwas laut. der vorteil ist, dass man abends auch ohne taxi etwas zu essen oder trinken bekommt. unten ist ein restaurant mit bar (schmuddelig, aber mit atmosphaere) und schraeg gegenueber ist das ziemlich amerikanische, aber angenehme "kengele's". angenehmer scheint das "parkside hotel", auch nicht weit vom kengele weg zu sein (monrovia street, +255-20-333329, duerfte etwas teurer sein). - lake baringo: sehr schoen ist das "roberts camp" direkt am seeufer, wo man auf einer wiese unter ausladenden baeumen zelten kann (350 shilling pro person und nacht) oder in bandas (huetten, fuer 1100 shilling pro person und nacht). nachts schnaufen die hippos beim grasen direkt durch die zeltplane. die bar ist sehr angenehm. telefon: +254-51-851879, www.lake-baringo.com/RobertsCamp
HomePage.htm

 

die rohe suche nach dem glueck
nairobi, 10.1.2005

ist nairobi die zukunft? ist das die richtung, die der globalisierte kapitalismus nimmt? je weiter wir nach sueden kommen, desto roher erscheint der alltag, desto weiter klafft die luecke zwischen dem blossen ueberleben der vielen und dem teilweise obszoenen reichtum der wenigen. nairobi ist eine kapitalistische metropole im permanenten belagerungszustand. die reichen und die weissen verschanzen sich hinter meterhohen mauern, auf denen unter strom stehender natodraht thront. die gesichter der grossstaedter verraten anspannung, nur selten huscht ein laecheln darueber. jeder versucht hier im zentrum von nairobi, die bitter noetigen shilling zu ergattern. wovon traeumen all die kellner, angestellten, verkaeufer, wenn sie abends in ihren vorstaedten angekommen sind? sehnen sie sich nach den doerfern in samburuland oder kikuyuland zurueck, oder wollen sie weiterkommen auf dem weg zum wohlstandsleben der moderne? als wir abends aus dem kinosaal kommen ("oceans 12" gesehen, sehr gut), haben wir fuer kurze zeit vergessen, wo wir eigentlich sind. wir trinken ein bier an der bar des kenya cinema plaza und reden ueber den film. durch die fenster scheinen die lichter der grossstadt. wie zuhause. dort wuerden wir jetzt aus dem kino gehen, nach hause laufen und unterwegs noch irgendwo fuer einen absacker eintrudeln. aber draussen ist nairobi, nicht hamburg oder amsterdam. der oeffentliche, staedtische raum, jene grosse errungenschaft der europaeischen kultur, existiert hier nicht. wer zeit hat, flaniert nicht, sondern lauert. denn wer zeit hat in einer stadt wie nairobi, ist ganz unten. auf der strasse. im cafe sitzen, sich geschichten erzaehlen oder ueber gott und die welt diskutieren, ist ein luxus, den sich hier niemand leisten kann. nairobi ist business: geld scheffeln, in einem servicejob malochen oder stehlen, es sind nur varianten des rohen rat race, das keinen platz fuer andere lebensentwuerfe laesst. -nbo

 


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